Pufferwagen MD 159 - 161
Für den Rollbockverkehr umgebaut
Titelbild: M-D 160, der erste Pufferwagen im Jagsttal abgestellt in Dörzbach. Tobias Hümmelchen, 2020
Die heutigen drei Pufferwagen M-D 159 bis 161 haben ihren Ursprung in normalen Güterwagen. Im Jahr 1900 lieferte die Waggonfabrik Uerdingen insgesamt sieben zweiachsige Hochbordwagen, ursprünglich M-D 51 bis 57 und ab 1928 M-D 159 bis 165, an die Jagsttalbahn. Diese dritte Lieferung an offenen Güterwagen fiel durch ihre verhältnismäßig große Länge auf. Die ersten drei Wagen, also M-D 159 bis 161, waren ursprünglich mit Görlitzer Gewichtsbremsen ausgestattet. Als um 1930 das Bremssystem im Jagsttal auf Druckluft umgestellt wurde, erhielten diese drei Fahrzeuge eine entsprechende Ausrüstung mit Westinghouse Druckluftbremsen.
Um den immer weiter zunehmenden Rollbockverkehr zu vereinfachen und sicherer zu gestalten, wurde 1934 in der Dörzbacher Werkstatt aus dem M-D 160 der erste Pufferwagen der Jagsttalbahn gebaut. Mit ihm konnten nun die aufgebockten Wagen sicher an den Schmalspurzug angekuppelt werden. Zeitgleich wurden die Pufferwagen auch als Bremswagen eingesetzt, wofür die Gesamtmasse mit Steinen auf ca. 8 Tonnen erhöht wurde.
Warum es 33 Jahre dauerte, bis 1957 aus dem M-D 161 ein zweiter baugleicher Pufferwagen entstand lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Nachfolgend geschah dies dann schneller. So wurde nach dem M-D 88 1960, bereits 1961 der dritte gebremste Güterwagen der Lieferserie M-D 159 umgebaut. Während der M-D 160 bei dem Umbau noch hölzerne Seitenwände erhielt, bekamen alle Folgenden welche aus Blech. 1962 erhielt dieser dann nachträglich ebenfalls Blechwände. Die einzige sonstige Veränderung war lediglich, dass M-D 159 und 161 im August 1981 einseitig die markante Werbeaufschrift „für Güter die Bahn“ erhielten.
Die nicht zu Pufferwagen umgebauten vier Wagen der Lieferserie sind ebenfalls noch vorhanden.
Lebensläufe
1900: | Gebaut im Rahmen einer Lieferung von sieben Hochbordwagen bei der Waggonfabrik Uerdingen. |
1928: | Umzeichnung in M-D 159 bis 161. |
ca. 1930: | Umbau von Görlitzer Gewichtsbremse auf Westinghouse Druckluftbremse. |
1934: | Umbau von M-D 160 zum ersten Pufferwagen der Jagsttalbahn, mit hölzernen Seitenwänden. |
1957: | Umbau von M-D 161. |
1961: | Umbau von M-D 159. |
1962: | M-D 160 erhält Seitenwände aus Blech. |
1981: | M-D 159 u. 161 erhalten einseitig die Werbeaufschrift „für Güter die Bahn“. |
Heute alle drei abgestellt vorhanden. Zwei in Bieringen und M-D 160 in Dörzbach. |