Diesellok 22-03

Unsere kleine Diesellok

Titelbild: Harald Frank

Die wegen ihrer Fahreigenschaften im Jagsttal liebevoll „Stoppelhopser“ genannte Lok wurde 1953 von Jung gebaut und an die Farbwerke Hoechst geliefert. Sie war als explosionsgeschützte Lok ausgeführt und verfügte daher über einen Druckluftanlasser und Trommelbremse. 

1958 wurde sie an die Kreisbahn Osterode – Kreiensen im Harz verkauft und für den Einsatz dort bei der Firma Henschel auf einen elektrischen Anlasser umgebaut, mit einer Druckluftbremse versehen und für den Rollbockverkehr mit hochgesetzten Regelspurpuffern ausgerüstet. Bei der Kreisbahn Osterode Kreiensen kam sie ab 1962 mit der Nummer V11 zum Einsatz.

Nach der Einstellung des Betriebs auf der Kreisbahn Osterode Kreiensen wurde die Lok 1970 an die SWEG verkauft und kam nach der Anpassung der Höhe der Regelspurpuffer an die im Jagsttal verwendeten Rollböcke hauptsächlich als Rangierlok im Bahnhof Dörzbach zum Einsatz. Bei Ausfall der „großen“ Dieselloks und im Museumsbetrieb kam sie aber auch durchaus als Streckenlok zum Einsatz, was auf Grund ihres deutlich geringeren Gewichts und der niedrigen Höchstgeschwindigkeit nicht immer ganz problemlos funktionierte.

Bauart  Bdh
Typ L 10 B
Hersteller Arnold Jung, Jungenthal b. Kirchen/Sieg
Bremsbauart  Einlösige Knorr Einkammer-Druckluftbremse mit Zusatzbremse und Bremsstellungen "G" und "P" 
Motor Bauart 4-Zylinder-Reihendieselmotor mit Vorkammereinspritzung, wassergekühlt 
 TypRHS 418 V 
 HerstellerMotorenwerke Mannheim (MWM) 
 Hubaum11.080 cm³ 
 Leistung77,3 kW = 105 PS
Getriebe Typ L22 (alt) 
 Hersteller Voith, Heidenheim (Brenz) 
WendegetriebeTyp 100 G 
 Hersteller Jung, Jungenthal b. Kirchen/Sieg 
Kraftübertragung Blindwelle u. Kuppelstangen 
Dienstgewicht  13.800 kg 
Höchstgeschwindigkeit 20 km/h 

Lok 22-03 am 29.08.1981 mit einem GmP zwischen Klepsau und Dörzbach.

Am 25. Mai haben wir die Hauptuntersuchung an Lok 22-03 “Stoppelhopser” vorbereitet und dafür eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Auf dem Bild ist die oben erwähnte Trommelbremse zu erkennen.

Bild: Matthias Hümmelchen